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Lernen Vom Underground
Zeitschrift Umělec
Jahrgang 2009, 2
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Lernen Vom Underground

Zeitschrift Umělec 2009/2

01.02.2009

Sezgin Boynik | art market | en cs de

1. Von der Haltung lernen

Auch wenn der Underground hermetisch ist, will er die (Mainstream-) Welt um sich herum effektiv verändern. Natürlich wächst diese Effektivität proportional mit dem Potential der Sichtbarkeit des Undergrounds in der öffentlichen Sphäre. Das ist eigentlich eine Utopie, die zu einem gewissen Grad paradox ist und die die vollständige Realisation des politischen und kritischen Programms des Underground verhindert. Wenn Underground effektiv sein will, muss er auf die Stelle des Mainstream zielen, wo Macht (power) versammelt ist, die entweder verändert oder zerstört werden kann. Dass dem Subjekt der Macht eine solche Veränderung widerfährt, ist jedoch ein seltener Fall in der Geschichte des Underground. Warum das so ist, ist unklar, doch sicher ist, dass das erwähnte Paradox einer der Gründe ist, warum ein politisches Programm des Underground unmöglich ist. Jede Manifestation des Underground in der öffentlichen Sphäre (des Mainstreams) führt zu der unvermeidlichen Rekapitulation nach den Gesetzen der Vereinnahmung (recuperation). Es besteht allerdings ein Fünkchen Hoffnung, dass doch noch jemand aus dem Mainstream vom Underground lernt und seine Haltung verändert. Vielleicht ist das einzige Beispiel für eine solche Veränderung Patty Hearst (aka Tania), die sich nach ihrer Entführung der Stadtguerilla-Bewegung SLA anschloss. Doch dieses sogenannte „Stockholm Syndrome“1 wird als psycho-pathologisches Phänomen interpretiert. Natürlich war es für viele zu spät, was auch immer vom Underground zu lernen, wie zum Beispiel für den unglücklichen Aldo Moro 2. Nicht zu spät aber war es für Dejan Sretenović, den Kurator des Museums für Zeitgenössische Kunst Belgrad, etwas von dem Hass des Zampa di Leone zu lernen3:

„... Sehr geehrte Kultur-Arbeiter, Künstler, Kollegen und Freunde; sehr geehrtes Publikum!

Ich arbeite jetzt schon bald 15 Jahre in der Kultur und, kurz gesagt, ich habe die Schnauze voll!!! Diese ganze Kulturpolitik, diese platzierten Parteihengste, perversen Institutionen, Sesselhocker, die Fonds und Stiftungen, das ewige Beinestellen, das alles, meine Lieben, hat jegliches erträgliche Maß überschritten hier in diesem unseren kleinen Serbien. Die ganze serbische Kulturszene ist in ein unerträgliches inzestuöses Fahrwasser geraten und mit tiefster Verbitterung muss ich feststellen, dass das Fass übergelaufen ist.
Aber ich fürchte niemanden mehr! All die Majas, Rankas, Brankas, oder Darkas, die ganzen orthodoxen Pfaffen aus Koštunicas Partei, vom Bürgerbund oder den Radikalen... all die Ambrozićs, Matićs oder Dinkićs... meine Lieben, die können alle abdanken!
Ja! Der Kapitalismus hat abgedankt!
Jeder auf der Welt sieht, dass das Ende des Kapitalismus und des Markts gekommen ist und damit das Ende der Kunst als armseliger kapitalistischer Abfall!
Ich bin glücklich, dass in mir jener ehrliche Punker und Anarchist der Jugendzeit wieder auferstanden ist. Und endlich habe ich kapiert, dass Museen und Bürokraten verrecken müssen.
Dass diese Universitäten in Wirklichkeit eine Lügenwelt sind und dass uns die Reichen am Arsch lecken können.
Und jetzt bin ich sehr glücklich, denn es gibt jemanden, der zu allem NEIN gesagt hat! Es gibt ihn und ich bewundere ihn aus ganzen Herzen.
Ja! Zampa di Leone hat recht und ich grüße ihn mit dieser E-mail. Ich entschuldige mich bei ihm, und alle sollen hören, was ich sage: Du hast vollkommen recht, Zampa, denn dieses Bild, das du uns gegeben hast, diese hässlichen Zeichnungen, die aussehen wie das Gekritzel aus öffentlichen Toiletten, diese Intrigen hinter den Kulissen, dieser stumpfe Banalismus...
das sind wirklich WIR.
Danke, Zampa, noch einmal für den Spiegel, den du uns vorhältst, danke SEEcult, die all das komplett im Internet veröffentlicht haben. Schaut euch die Seite von SEEcult an, was soll ich noch sagen:

http://seecult.org/ipw-web/gallery/ZampaDiLeone
Das sollte jeder gelesen haben, da kann man etwas lernen und versuchen sich zu ändern, denn das, was Zampa di Leone macht, ist wirklich heilsam. Wir müssen diesem hässlichen Spiegel ein Lächeln zeigen und uns vielleicht einer plastischen Operation unterziehen und einen neuen Anfang machen.

Mit den besten Absichten, Euer Dejan Sretenović“

Natürlich ist das eine Utopie und natürlich arbeitet Dejan Sretenović noch immer als Kurator am Belgrader Museum. Aber interessant ist die Unmöglichkeit der Lektion, die Zampa di Leone hier parodiert, indem er sie wie eine Strategie des culture jamming hinstellt. Doch obwohl es nicht möglich ist, gibt es ernsthafte Vertreterinnen der Mainstream-Kultur, die etwas von Zampa di Leone gelernt haben. Zum Beispiel Marina Gržinić, Suzana Milevska, Tanja Ostojić und so weiter scheinen etwas von Zampas Comics gelernt zu haben, wie es in den E-mails auf den Seiten über Zampa zu lesen ist. Doch das scheint eher die Art von Lektion zu sein, die man vom Habitus lernen kann, so wie Popkritiker Greil Marcus in seinem Buch über Punk und Situationismus „Lipstic Traces“ in den „rrrrr“s von Johnny Rotten die revolutionäre Anarchie sieht. Doch das ist eine Lektion, die Gleichgültigkeit zulässt und die jegliche Radikalität von Anfang an abstumpft, weil sie die gesamte Kritik des Underground auf eine „negierende“ Haltung (attitude) reduziert.
In diesem Zusammenhang ist kürzlich ein Gespräch zwischen den Künstlern Serkan Özkaya und Halil Altindere veröffentlicht worden, in dem beide auf leichte und entspannte Art über ihren apolitischen abgestumpften Radikalismus sprechen, ohne irgendein Paradox zu erwähnen. Jetzt war frische Kritik aus dem anarchistischen Kreis um Süreyyya Evren zu hören, die diese „tödliche Gleichgültigkeit der Kunst“4 kritisierte. Auch Zampa di Leone hat die ernsthafte Absicht, diese tödliche Gleichgültigkeit und das Paradox des radikalen Mainstream-Künstlers zu kritisieren, indem er in diesem Wunderland der Zeitgenössischen Kunst einen Kurzschluss erzeugt.

2. Von der Geschichte lernen

Die Geschichte von Zampa di Leone ist kurz und noch enger ist der Raum, auf den sie sich bezieht. Das ist größtenteils die Sphäre der zeitgenössischen Kunst und des Aktivismus in der Region des Balkans. Aber die Aktivitäten von Zampa fanden zur rechten Zeit am rechten Ort statt und sind deswegen zu Geschichte geworden. Sie entstanden in einem Moment, in dem eine Tradition erfunden werden sollte und haben diesen Versuch, Geschichte zu konstruieren, auf brillante Art negiert. Die Rede ist vom ersten Fanzine Zampas, „Im Arsch des Balkans“5, in dem er die Mode der Balkanisierung einer bestimmten künstlerischen Praxis parodiert. Es gab viel Kritik an den Ausstellungen zeitgenössischer Kunst des Balkans, die gefeierte Kuratoren wie Harald Szeemann und Rene Block organisierten. Eigentlich könnte eine einfache Analyse zeigen, dass zwischen den alten national-faschistischen Repräsentationen des Balkans in Europa und den aktuellen Praxen der ästhetisierten Politik dieser geschätzten Kuratoren direkte Verbindungen bestehen. Das kann entweder (mit Block) anhand der Imagination Karl Mays bewiesen werden, die auch Hitler immer wieder begeisterte, oder (mit Szeemann) anhand der erfundenen Etymologie des Wortes Balkan, die sich zwischen den Karikaturen von Emir Kusturica und Christian Rosenkreutz befindet.
Zampa di Leone ist sich dieser Paradoxa bewusst und er operiert erfolgreich nach Art eines lautstarken Heuchlers. Die Hauptakteure der Balkanisierung werden als finsterste Gesellen, als Vampire, Zombies, Würmer, etc. dargestellt. Mit dieser Übertreibung der Situation ist es Zampa gelungen, eine Störung in der freudigen Geschichte der Balkanisierung hervorzurufen (es heißt, dass etwa 10 000 Besucher auf seiner Seite waren). Er hat es geschafft, Gegen-Geschichte im Experiment der ästhetischen Formulierung des Balkans zu schreiben und das ist vielleicht das, was Maria Todorova am Ende ihres Buches vorausgesehen hat, nämlich dass „Europa, so wie es den Frauenhass geschaffen hat, auch den Feminismus geschaffen hat und so wie es den Balkanismus geschaffen hat, auch den Anti-Balkanismus schaffen wird.“ Natürlich ist es zu früh und übertrieben zu behaupten, dass es Zampa di Leone gelungen sei, anti-balkanische Geschichte zu schreiben, aber sein Fanzine mit 8 Seiten ist das einzige Phänomen, das auf offensichtlichste, brutale und schonungslose Art einen Kurzschluss in der fröhlichen Kanonade erzeugen konnte.
Ein anderer Aspekt von Zampa und anderen Underground-Phänomenen bezieht sich auf deren direkte Umgebung, in diesem Falle auf Belgrad und die dortige Kunstszene. Kurze (aber wahre) Anekdoten über die Szene, die für Zampa ein „nationalfaschistisches- arschleckendes- kapitalistisches- turboarmseliges Spektakel“ ist, werden auch nach vielen Jahren in Erinnerung bleiben, wenn Zampa di Leone seine Aktualität verloren hat und zu einer Kuriosität der Anti-Geschichte des Undergrounds geworden ist. Zampa karikiert hier die Situation der zeitgenössischen künstlerischen und aktivistischen Szene, die besonders ambivalent ist, wenn es sich um politische Problematiken handelt. Das Symbol dieser Ambivalenz in den Zeichnungen von Zampa di Leone ist der Kurator Branislav Dimitrijević, genannt „Vaters Sohn“6. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Vasif Kortun (Istanbul), Mika Hannula (Helsinki) und Branislav Dimitrijević (Belgrad) die Situation einer Kultur der Ambivalenz darstellen, die in ihren Aussagen in öffentlichen Diskursen durchaus radikal und kritisch ist, aber gleichzeitig absolut etablierte Mainstream-Praxis darstellt und unvermeidlich auf Kollaboration mit korporativer Macht und konservativen Fonds basiert. Dieses Phänomen breitet sich immer mehr aus und führt in eine immer größere Schizophrenie. Es wird immer mehr Beispiele wie Charles Esche geben, für die radikale Politik einzig und alleine die Toleranz und Gastfreundschaft in den Institutionen der Zeitgenössischen Kunst bedeutet. Das ist eine radikale Politik, die zum Mehrwert des Kapitals geworden ist und die sich zufällig auch nach der Politik der Institutionen richtet. Diese chaotische Situation scheint es zu sein, die Zampa am allermeisten stört.

3. Von der Strategie lernen

Zampas Strategie basiert auf der alten situationistischen Devise: „Die Schande noch größer machen“7. Auch wenn wir aus Zampas Geschichte gelernt haben, dass ihn die schizophrene Ambivalenz in der Kultur stört, ist uns doch nicht klar, welche für ihn die richtige Alternative ist. Auch ist uns nicht ganz klar, welche seine Haltung ist, die das Potential haben könnte, so etwas wie das „rrrrrr“ in der „Anarchie“ von Johnny Roten zu sein. Es gibt den Versuch, die Strategie von Zampa zu analysieren. Die mazedonische Kuratorin Suzana Milevska tut dies in einem Text8, in dem sie die politische Paralyse in den radikalen künstlerischen Praxen ex-Jugoslawiens untersucht. Sie steht auf dem Standpunkt, dass Zampa di Leone und IRWIN (?!) den nicht-öffentlichen Diskurs darstellen, der im ambivalenten System der sozialistischen Selbstverwaltung Jugoslawiens allgemeine Praxis war. Sie kritisiert so die Strategie der Anonymität und Unsichtbarkeit Zampas als Simulator der Paralyse im öffentlichen Raum der Kultur. Die Autoren von Zampas Comics sind unbekannt oder genauer gesagt bis zu einem gewissen Grad unbekannt. Aber diese Anonymität steht in keiner Hinsicht in Beziehung mit dem paralysierten kulturellen Raum. Zumindest gibt es keinerlei historische Verbindung, denn Zampa ist nicht in den 90er Jahren entstanden, als der Eskapismus die allgemein akzeptierte Taktik der zeitgenössischen Kunstszene Serbiens war, sondern 2003, als politische und öffentliche Kunst die populäre Kunst-Praxis war.
Die Anonymität von Zampa di Leone ist eher eine Strategie gegen den Kompromiss und die Leichtigkeit des „everything goes“. Zum Beispiel fand es die Künstlerin Tanja Ostojić nicht unangenehm von Zampa parodiert zu werden und druckte die Karikatur in ihrem Buch „Strategien des Erfolgs“ ab. Dies ist vielleicht eine andere Seite der Ambivalenz der zeitgenössischen Kunst, die am besten durch das alt-marxistische Schimpfwort des Opportunismus charakterisiert werden kann.

4. Von der Semiotik lernen

Im allgemeinen ist die Sprache des Underground so hermetisch, dass wir gezwungen sind, mit ihrer Struktur zu sprechen. Aber dennoch gibt es etwas, dass sich Freud‘scher Versprecher nennt, und davon gibt es viele in den schnell gezeichneten Comics von Zampa di Leone. Die Versprecher von Zampa enthüllen etwas, dass auf eine seltsame Weise „balkanisch“ ist. Indem Zampa die paradoxe zeitgenössische Kultur in Serbien und ihre Verbindung mit westlichen Fonds und Institutionen kritisiert, reproduziert er etwas, das allgemein zum öffentlichen Diskurs vielleicht ganz Serbiens gehört. Das kann man zum Beispiel an der Parodie des Magazins „Prähistorische Flash-Art“ und des „Bulgarischer Katalog der Soros Produktion“ sehen, die sich im Bücherregal von Muda.org (Kuda.org) befinden. Das gleiche Phänomen wiederholt sich in dem Comic „Letzte Sorosiade in Budapest“, wo ein ungarischer Zöllner Branko Dimitrijević „Die Scherpe des Albanischen Soros“ verleiht und wo (wiederum) Muda.org um den Preis des bulgarischen Soros bettelt; oder wenn Dr. Agan den Anus der „B92-Test-Maschine - Spende aus Norwegen“ passiert und auf ihn der große Preis des neuen rumänisch-slowakischen Euro wartet. Das vielleicht bildhafteste Beispiel ist der Trabant mit der albanischen Flagge.
Hier akzeptiert Zampa di Leone eine Sprache, die dem nationalistischen Diskurs sehr nah ist und die gleichzeitig anti-globalistisch, anti-opportunistisch, national-paranoisch und männlich (das ist sehr augenfällig bei Zampa) ist: kurz gesagt „balkanisch“, wie der Soziologe Rastko Močnik in seinem Text über die Produktion des Mechanismus des Balkanismus9 analysiert hat. Genauso bekommt die serbische Kunst als „Vasallentätigkeit“ von Zampa die gleiche Kritik, die Soros-Stiftungen in den ultra-nationalistischen Kampagnen bekamen. Trotzdem ist es unzutreffend zu sagen, Zampa stelle eine nationalistische Kritik der zeitgenössischen Kunst dar. Durch diese semiotischen Versprecher kann man erkennen, dass Zampa di Leone eigentlich das Spektakel in einer Gesellschaft kritisiert, in der „die Teilung noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat“10. Die Politik von Zampa könnte man eher als politisch nicht korrekt beschreiben, denn als nationalistisch. Unkorrekte Politik in einer unkorrekten Situation! Das ist die gleiche eigenartige unkorrekt-reale Politik, die zum Beispiel aus einem Graffiti in Belgrad spricht: „Wenn der Staat gut wäre, hätten auch die Zigeuner einen.“

5. Von der Rekuperation lernen

Das ist eine Lektion für Zampa di Leone, die er anscheinend noch nicht bekommen hat. Aber wie wir aus der Geschichte des Underground gelernt haben, ist es nur eine Frage der Zeit, wann wir einen Hochglanz-Katalog des Opus von Zampa di Leone zu Gesicht bekommen.



1 Mehr dazu in dem Artikel „Revolutionary Will vs. Stockholm Syndrome“, Magazin on the Image of Girls in Radical Politics #1 fanzine, Prizren, 2005
2 Der italienische Ministerpräsident Aldo Moro wurde am 1978 von den linksterroristischen Roten Brigaden (Brigate Rosse) entführt.
3 Folgender Text kursierte als E-Mail Anfang 2005 in den Mailinglisten diverser Kulturinstitutionen.
4 Süreyyya Evren, Sanatci Olmak, „Künstler werden“, Birgun, Istanbul, 26. März 2006
5 Zampa di Leone, „In the Arse of the Balkans“
http://zampa.various-euro.com
6 Milica Tomić, die sich zwischen partisanischer Radikalität und Turbo-Folk-Nationalität bewegt, ist das ausdrucksstärkste Beispiel dieser Ambivalenz in Zampas Comics.
7 horrorkatze (die vielleicht in Verbindung mit Zampa stehen) haben den Text „Realisation of Situationist Projections“ veröffentlicht in: OUT1 Magazin,Novi Sad, April 2004 und „art-ist“ Magazin, Istanbul, Juni 2004
8 Suzana Milevska, „Die inszenierte (Un-)Sichtbarkeit“, Januar 2005 http://eipcp.net/transversal/1202/milevska/de
9 Im Text „Institution Balkan“ gibt Rastko Močnik reichliche Beispiele zu diesem Mechanismus des Balkanismus, der sich auf den Balkanismus anderer gründet und der auch nicht-balkanische Länder anstecken kann. Auf diese Weise werden alle Länder balkanisch. Zum Beispiel: „...jene, die Kroatien auf dem Balkan zurückdrängen wollen“ (Franjo Tudjman, HTV, 4.8.1996), „Sogar Rumänien lacht über uns“ (Titel in der Zeitung: Kontinent, Sofia, 22.11.1996), „Sogar in Albanien nennen sie jetzt Idioten ‚Bulgarische Heizung‘“(24 casa, Sofia, 14.12.1996), und so weiter...
10 Man kann sagen, dass diese Art des Spektakels mehr dem diffusen Spektakel entspricht, das Debord in „Kommentare zur Gesellschaft des Spektakels“ formuliert hat. Aber trotzdem ist es klüger, eine weitere Diskussion darüber nicht fortzusetzen, denn das kann zu einer Relativierung des politischen Raums führen, der sich latent nationalistisch definiert im Sinne von „für uns ist eine andere Theorie nötig“.




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