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Pavel Štýbr: Kein Graffiti mehrZeitschrift Umělec 2007/301.03.2007 Lenka Vítková | neue gesichter | en cs de es |
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Pavel Štýbr (*1957, lebt in Pilsen) begann nach dem 11. September zu malen; seit dieser Zeit hat er ein umfangreiches Oeuvre mit Photographien, Kollagen, Assemblagen und Malereien geschaffen. Er ist beeinflusst von der tschechischen Landschaftsmalerei, wie Václav Rabas, oder auch Henri Matisse; ausgehend von diesen, kam er in allen Bereichen, mit denen er sich beschäftigt, zu einem schlichten abstrakten Ausdruck. Auf diesem Weg traf er auf die Spuren zeitgenössischer, neo-dadaistischer Tendenzen, und für eine kurze Zeit befasste er sich mit der informellen Malerei. Er sieht es als seine Aufgabe, zu überprüfen, ob man etwas zum zweiten Mal tun kann, oder auch scheinbar zum zweiten Mal, mit dem Ziel, sich selbst auszudrücken und letztlich festzustellen, dass flüchtige Streifen das adäquateste Mittel sind. Sagen sie ‚Komposition mit horizontalen Linien‘ und sagen sie ‚Federn‘ – hören sie den Unterschied?
In seiner Malerei nutzt er die Technik des Dripping, weil er den Pinsel ablehnt, und wenn er fotografiert, wählt er eine abstrakte Komposition, die sich dem Sujet der Malerei annähert. Seine ersten Werke waren Umschläge aus Papier, auf denen er mit einem Wellengewirr aus liniertem Papier rhythmische Strukturen gestaltete. Die zarten geometrischen Malereien mit Acryl auf Leinwand, denen er sich derzeit zuwendet, entspringen Gedanken an die sauberen Flächen von Schultafeln; sie beruhen auf Musik, Möbeldesign und Geschirr und dem Erleben von Landschaft. Und eine um die andere bildet die Fortführung einer hermetischen Geschichte, die wir mit Spannung verfolgen, da sie von Leidenschaft und einer klaren narrativen Logik getragen wird. Was geschieht weiter? Punkte oder Streifen oder Punkte und Streifen? Einzelausstellungen umfassten bisher nur Photographien und „Photokosmen“: unter der Regie von Jiří Valoch in der Brünner Galerie Kabinet (2007), in der Prager Galerie Pecka (2004) und als Gast bei der Retrospektive Vladimír Kokolias im Haus der Kunst in Brünn (2003). Als Maler wartet Štýbr noch auf eine Würdigung und Beurteilung. Seine Leitlinien sind Kontinuität, Charisma und die Tatsache, dass er genau weiß, warum er und wie er seinen Weg gegangen ist. Mit unbändiger Energie eignete er sich auch das an, was man ihm im Namen von ‚Originalität‘, ‚Innovation‘ und ‚Geschichte‘ der Kunst absprechen könnte.
01.03.2007
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