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Debs’ Traum
Zeitschrift Umělec
Jahrgang 2011, 2
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Debs’ Traum

Zeitschrift Umělec 2011/2

01.02.2011

Jack London | The End of the Western Concept | en cs de

Ich erwachte eine volle Stunde vor der gewohnten Zeit. Das war an sich schon bemerkenswert, und ich lag ganz wach da und zerbrach mir den Kopf darüber. Irgend etwas war los, irgend etwas nicht in Ordnung – ich wußte nicht was. Die Ahnung von etwas Fürchterlichem, das geschehen war oder geschehen sollte, bedrückte mich. Aber was? Ich versuchte es zu ergründen. Wie ich mich entsann, hatten viele Leute erzählt, daß sie bei dem großen Erdbeben im Jahre 1906 einige Augenblicke vor dem ersten Stoß mit einem seltsamen Gefühl von Entsetzen erwacht waren. Sollte San Francisco wieder von einem Erdbeben heimgesucht werden?
Eine ganze Minute lag ich in starrer Erwartung da, aber nichts dergleichen geschah, weder stürzten die Mauern ein, noch war etwas davon zu spüren, daß Häuser barsten und zermalmt wurden. Alles war still. Das war es! Die Stille! Kein Wunder, daß ich verwirrt war. Der Lärm der Großstadt war seltsam fern. Zu dieser Tageszeit durchfuhr die Hochbahn sonst alle drei Minuten meine Straße; aber es vergingen zehn Minuten, ohne daß ein Wagen kam. Vielleicht ein Straßenbahnerstreik, dachte ich; oder vielleicht ein Unfall und der Strom versagte. Aber nein, die Stille war zu tief. Ich hörte weder das Rasseln und Knirschen von Wagenrädern, noch das Klappern der Hufeisen auf dem steilen Pflaster.
Ich drückte den Klingelkontakt, um den Klang der Glocke zu hören, obwohl ich wußte, daß ihr Schrillen, selbst wenn sie schellte, nicht die drei Stockwerke zu mir heraufdringen konnte. Es läutete auch ganz richtig, denn wenige Minuten später trat Brown mit dem Teebrett und den Morgenzeitungen ein. Obgleich seine Züge so unbeweglich wie immer waren, bemerkte ich doch ein bestürztes ängstliches Licht in seinen Augen. Ich sah auch, daß die Sahne auf dem Teebrett fehlte.
„Die Meierei hat heute morgen nicht geliefert“, erklärte er, „auch der Bäcker nicht.“
Ich warf wieder einen Blick auf das Teebrett. Es waren keine frischen Semmeln da – nur Scheiben altbackenen Grahambrotes von gestern, für mich das abscheulichste Brot, das ich mir denken kann.
„Es ist heute morgen nichts geliefert worden“, rechtfertigte Brown sich weiter, aber ich unterbrach ihn:
„Die Zeitung?“
„Ja, aber dies ist auch das Einzige, und das auch zum letzten Mal. Morgen gibt es keine Zeitung mehr. So steht es wenigstens darin. Soll ich etwas kondensierte Milch für Sie holen lassen?“
Ich schüttelte den Kopf, begnügte mich mit dem schwarzen Kaffee und faltete die Zeitung auseinander. Die Unterschrift sagte alles – sagte wirklich zu viel, mit ihrem unendlichen Pessimismus, den das Blatt mit Lächerlichkeiten würzte. Ein Generalstreik, hieß es, der in den ganzen Vereinigten Staaten verkündet worden war; und die furchtbarsten Prophezeiungen bezüglich der Versorgung der Großstädte wurden gemacht.
Ich las hastig weiter, und blitzschnelle Erinnerungen an frühere Arbeiterunruhen tauchten in mir auf. Eine ganze Generation organisierter Arbeiter hatte vom Generalstreik geträumt, und dieser Traum war in dem Kopfe von Debs, einem der großen Arbeiterführer von vor dreißig Jahren, entstanden. Ich erinnerte mich, daß ich in meinen ersten Universitätsjahren selbst einen Aufsatz über dieses Thema für eine Zeitschrift geschrieben hatte, den ich „Debs‘ Traum“ nannte. Und ich muß gestehen, daß ich die Idee sehr überlegen und akademisch lediglich als Traum und nichts anderes behandelt hatte. Zeit und Welt waren weitergerollt. Gompers existierte nicht mehr, die American Federation of Labor und Debs mit all seinen wilden revolutionären Ideen existierten nicht mehr; doch der Traum war geblieben, und jetzt war er zur Wirklichkeit geworden. Aber ich lachte beim Lesen über die finsteren Ausblicke des Blattes. Ich wußte es besser. Ich hatte zu oft gesehen, wie die organisierten Arbeiter in Streitfällen übers Ohr gehauen worden waren. Nur ein paar Tage, dann war die Sache beigelegt. Es war ein nationaler Streik, und es war ein Kinderspiel für die Regierung, mit ihm fertig zu werden.
[…]
Erst als ich nachmittags im Klub ankam, begann ich den ersten Schreck zu spüren. Alles war in Verwirrung. Es gab keine Oliven für die Cocktails, und die Bedienung erfolgte ruckweise und stockend. Die meisten waren ärgerlich und alle besorgt. Ein Babel von Stimmen begrüßte mich bei meinem Eintritt. General Folsom, der sich seinen Schmerbauch in einer Fensternische im Rauchzimmer streichelte, verteidigte sich gegen ein halbes Dutzend aufgeregter Herren, die von ihm verlangten, daß er irgend etwas tun sollte.
„Was kann ich mehr tun, als ich schon getan habe?“ sagte er. „Es sind keine Befehle von Washington eingetroffen. Wenn es einem von den Herren gelingt, ein Telegramm durchzubekommen, so will ich alles tun, was man mir befiehlt. Aber ich weiß nicht, was man tun kann. Das erste, was ich heute morgen, sobald ich vom Streik hörte, tat, war, daß ich Truppen vom Presidio – dreitausend Mann – hereinbeorderte. Sie bewachen die Banken, die Münze, die Post und alle andern öffentlichen Gebäude. Es herrscht nicht die geringste Unordnung. Die Streikenden verhalten sich völlig ruhig. Sie können doch nicht gut von mir verlangen, daß ich sie niederknalle, wenn sie ruhig in ihrem besten Staat mit Weib und Kind durch die Straßen ziehen.“
„Ich möchte wissen, wie es in der Wall Street aussieht“, hörte ich Jimmy Wombold im Vorübergehen sagen. Ich konnte mir seine Angst vorstellen, denn ich wußte, daß er stark in Consolidated Western engagiert war.
[…]
Am andern Ende des Rauchzimmers stieß ich auf eine Gruppe, die sich in zorniger Erregung um Bertie Messener drängte.
[…]
„Das ist Aufruhr!“ rief einer in der Gruppe. Ein anderer nannte es Revolte und Revolution, ein dritter Anarchie.
„Das kann ich nicht finden“, sagte Bertie. „Ich war den ganzen Morgen unterwegs. Es herrscht vollkommene Ordnung. Ich hab noch nie eine bravere Bevölkerung gesehen. Es hat keinen Zweck, zu schimpfen. Es ist keines von diesen Dingen. Es ist lediglich, was es sein will: ein Generalstreik, und jetzt sind Sie am Spiel, meine Herren.“
„Und wir wollen schon richtig spielen!“ rief Garfield, einer der Eisenbahn-Millionäre. „Wir wollen dieser Bande zeigen, wo sie hingehört – diesen Kanaillen! Wartet nur, bis die Regierung einschreitet.“
„Aber wo ist denn die Regierung?“ wandte Bertie ein. „Sie könnte ebensogut am Ende der Welt sein. Ihr wißt nicht, was in Washington geschieht. Ihr wißt auch nicht, ob ihr überhaupt eine Regierung habt oder nicht.“
„Zerbrechen Sie sich darüber nur nicht den Kopf“, platzte Garfield heraus.
„Ich zerbreche mir wirklich nicht den Kopf“, lächelte Bertie blasiert. „Aber ihr scheint es zu tun. Sehen Sie mal in den Spiegel, Garfield.“
Garfield sah nicht hinein, hätte er es aber getan, so würde er einen sehr aufgeregten Herrn mit wirrem, eisengrauem Haar, gerötetem Gesicht, mürrischem, zornigem Mund und wild leuchtenden Augen gesehen haben.
„Es ist wirklich nicht recht, sag ich euch“, meinte der kleine Hanover; und nach seinem Tone zu schließen, hatte er das schon unzählige Male gesagt.
„Da gehen Sie zu weit, Hanover,“ erwiderte Bertie. „Ihr ermüdet mich, Jungens. Ihr redet immer vom Open-shop.1 Ihr habt mir das Trommelfell entzweigeredet mit euerm Geschwätz vom Open-shop und von dem Recht des Mannes auf Arbeit. Seit Jahren reitet ihr dies Steckenpferd. Die Arbeiter tun nichts Schlimmes, wenn sie diesen Generalstreik machen. Kein göttliches oder menschliches Gesetz wird dadurch angetastet. Reden Sie keinen Unsinn, Hanover. Ihr habt selbst zu lange am Strang für die Open-shops gezogen; jetzt müßt ihr auch die Konsequenzen ziehen. Die ganze Geschichte ist gar nicht der Rede wert. Ihr habt die Arbeiter niedergedrückt und ausgesogen, und jetzt drücken die Arbeiter euch nieder und saugen euch aus, das ist alles, und da winselt ihr.“
Die ganze Gruppe leugnete empört, je die Arbeiter ausgesogen zu haben.
„Nein!“ rief Garfield. „Wir haben den Arbeitern immer nur Gutes getan. Statt sie auszusaugen, haben wir ihnen Lebensmöglichkeiten geschaffen. Wir haben ihnen Arbeit gegeben. Wo wären die Arbeiter heute, wenn sie uns nicht hätten?“
„Ein gut Teil besser dran“, höhnte Bertie. „Ihr habt sie niedergerungen und ausgesogen, so oft ihr Gelegenheit dazu hattet, und Gelegenheiten habt ihr immer gesucht.“
„Nein, nein!“ riefen sie.
„Denkt an den Fuhrleute-Streik, gerade hier in San Francisco“, fuhr Bertie unerschütterlich fort. „Der Arbeitgeber-Verband beschwor ihn herauf. Das wißt ihr. Und ihr wißt, daß ich es auch weiß, denn ich saß in eben diesen Räumen und hörte, wie ihr unter euch verhandeltet und das Neueste vom Kampf bespracht. Erst veranlaßtet ihr den Streik, dann kauftet ihr euch den Bürgermeister und den Polizeipräsidenten und warft den Streik nieder. Ein schöner Anblick, wie ihr Menschenfreunde mit den Fuhrleuten fertig wurdet und sie prelltet.
Still, ich bin noch nicht fertig mit euch. Es war erst im letzten Jahr, daß der Arbeiter-Kandidat von Colorado zum Gouverneur gewählt wurde. Er wurde nie bestätigt. Ihr wißt warum. Ihr wißt, wie die Menschenfreunde und Kapitalisten von Colorado, eure Brüder, es machten. Das war auch so ein Fall, wo ihr die Arbeiter untergekriegt und geprellt habt. Ihr stecktet den Vorsitzenden des Bergarbeiterverbandes auf drei Jahre ins Gefängnis, unter der falschen Anklage, einen Mord begangen zu haben, und als ihr ihn auf diese Weise aus dem Wege geräumt hattet, machtet ihr der ganzen Gewerkschaft ein Ende. Ihr werdet mir zugeben, daß das die Arbeiter prellen heißt. Drittens ließt ihr die abgestufte Einkommensteuer für verfassungswidrig erklären, und das war auch eine Prellerei. Und ebenso das Achtstunden-Gesetz, das ihr im letzten Kongreß umwarft.
Und der Höhepunkt eurer schrecklichen grenzenlosen Prellereien war eure Durchbrechung des Closed-shop-Prinzips. Ihr wißt, wie es zuging. Ihr bestacht Farburg, den letzten Vorsitzenden der alten amerikanischen Arbeiter-Gewerkschaft. Er war eure Kreatur – oder vielmehr die Kreatur aller Trusts und Arbeitgeber-Verbände, was auf dasselbe hinauskommt. Ihr veranlaßtet den großen Closed-shop-Streik. Farburg verriet die Streikenden. Ihr gewannt, und die alte amerikanische Arbeiter-Gewerkschaft ging in Stücke. Ihr habt sie auf dem Gewissen, Jungens, und damit euch selber; denn auf ihren Trümmern wurde die I.W.W. organisiert – die größte und stärkste Arbeiter-Organisation, die die Vereinigten Staaten je gesehen haben, und ihr selbst seid schuld an ihrer Existenz, wie auch an dem jetzigen Generalstreik. Ihr zerschlugt alle die alten Gewerkschaften, triebt die Arbeiter in die I.W.W., und die I.W.W. machte den Generalstreik – der immer noch für die Closed-shops kämpft. Und dann habt ihr noch die Stirn, hier zu stehen und mir ins Gesicht zu erklären, daß ihr nie die Arbeiterschaft niedergedrückt und geprellt habt. Pah!“
Diesmal leugnete keiner. Nur Garfield suchte sich zu verteidigen.
„Wir haben nichts getan, wozu wir nicht gezwungen waren, wenn wir gewinnen wollten.“
„Davon spreche ich nicht“, antwortete Bertie. „Was mich ärgert, ist nur euer jetziges Gejammer, wo ihr mal einen kleinen Löffel voll von eurer eigenen Medizin bekommt. Wieviel Streiks habt ihr durch Aushungerung der Arbeiter gewonnen? Schön, jetzt haben die Arbeiter eine Methode gefunden, euch auszuhungern. Sie wollen die Closed-shops, und wenn sie diese durch eure Aushungerung durchsetzen können, so werden sie es eben tun.“
„Ich möchte mir die Bemerkung erlauben, daß Sie selbst früher aus diesen Arbeiter-Prellereien, die Sie erwähnen, Nutzen gezogen haben“, warf Brentwood, einer der gerissensten und schlauesten Rechtsanwälte des Clubs ein. „Der Hehler ist ebenso schlimm wie der Stehler“, grinste er. „Sie haben zwar nicht mitgespielt, aber Ihren Anteil eingesteckt.“
„Das hat nicht das Geringste damit zu tun“, sagte Bertie langsam. „Sie machen es gerade wie Hanover, indem Sie die Sache ins Moralische hinüberziehen wollen. Ich habe nicht gesagt, daß etwas recht oder unrecht sei. Es ist alles faul, das weiß ich; und das einzige, worüber ich mich aufhalte, ist, daß ihr jetzt jammert in dem Augenblick, wo es euch selbst an den Kragen geht. Natürlich habe ich meinen Nutzen aus den Prellereien gezogen, und, dank Ihnen, meine Herren, ohne daß ich selbst die schmutzigste Arbeit zu verrichten brauchte. Sie haben es für mich getan – ach, glauben Sie mir, nicht etwa, weil ich tugendhafter wäre als Sie, sondern weil mein guter Vater und seine verschiedenen Brüder mir einen Haufen Geld hinterlassen haben, mit dem ich die schmutzige Arbeit bezahlen konnte.“
„Wenn Sie uns unterschieben wollen – –“ begann Brentwood erregt.
„Halt, seid nicht blödsinnig“, unterbrach Bertie ihn frech. „Unter Dieben braucht man sich doch nichts vorzumachen. Die Erhabenen zu spielen, ist gut für Zeitungen und Sonntagsschulen; aber laßt es um Himmels willen, wenn wir unter uns sind. Ihr wißt, und ich weiß auch, wie beim letzten Bauarbeiter-Streik gejobbert wurde, wer das Geld gab, wer die Arbeit tat, und wer den Gewinn einheimste.“ (Brentwood wurde dunkelrot.) „Aber wir hängen alle am selben Strick, und es ist am besten, wenn wir nicht über Moral reden. Noch einmal: spielt das Spiel, spielt es zu Ende, aber jammert nicht, wenn ihr dabei was abkriegt.“
[…]
Am nächsten Morgen bekam ich meinen Kaffee wie gewöhnlich ans Bett, und mehr noch als die Sahne vermißte ich die Zeitung. Diese Unkenntnis von allem, was in der Welt vorging, fand ich am schlimmsten von allem. Im Klub gab es wenig Neues. Rider war in seiner Barkasse von Oakland herübergekommen, und Halstead mit seinem Auto in San José gewesen. Wie sie berichteten, stand es dort ebenso wie in San Francisco. Alles war durch den Streik lahmgelegt. Alle Lebensmittel waren von den Oberklassen aufgekauft. Und es herrschte völlige Ordnung. Aber was war sonst im Lande geschehen – in Chicago? In New York? In Washington? Höchstwahrscheinlich sah es dort ebenso aus, wie bei uns, das war unsere Meinung; aber die Tatsache, daß wir nichts Gewisses wußten, war so irritierend.
[…]
Die Tage kamen und gingen, und eine Zeit lang war es langweilig. Nichts geschah. Die erste Aufregung hatte sich gelegt. Die Straßen waren nicht mehr so überfüllt. Die Arbeiter kamen nicht mehr in die andern Stadtteile, um zu sehen, wie wir uns mit dem Streik abfanden, und es fuhren auch nicht mehr so viele Automobile herum. Die Reparaturwerkstätten und Garagen waren geschlossen, und sobald ein Auto eine Panne hatte, war es außer Spiel gesetzt. Die Kuppelung an meinem brach, und ich konnte es weder für Geld noch für gute Worte richten lassen. Wie die andern mußte ich jetzt zu Fuß gehen. San Francisco lag wie ausgestorben da, und wir wußten nicht, was in den andern Teilen des Landes vorging. Aber aus der Tatsache allein, daß wir es nicht wußten, konnten wir schließen, daß sie ebenso tot dalagen, wie San Francisco. Von Zeit zu Zeit wurden in der Stadt Aufrufe der organisierten Arbeiter angeschlagen – sie waren vor Monaten gedruckt worden und zeigten deutlich, wie sorgfältig I.W.W. den Streik vorbereitet hatte. Jede Einzelheit war lange vorher ausgearbeitet. Bis jetzt war keine Gewalttätigkeit vorgekommen, mit Ausnahme des Erschießens einiger Leute beim Zerschneiden von Telegraphendrähten durch die Soldaten, aber die Bevölkerung der Vorstädte hungerte und begann unruhig zu werden.
Die Geschäftsleute, die Millionäre und verschiedene Berufe hielten Versammlungen ab und faßten Beschlüsse, aber es gab kein Mittel, sie zu veröffentliehen. Sie konnten sie nicht einmal drucken lassen. Ein Resultat dieser Versammlungen war jedoch, daß General Folsom bestimmt wurde, die großen Kaufhäuser und alle Mehl-, Getreide- und Nahrungsmittelgeschäfte militärisch zu besetzen. Es war die höchste Zeit, denn in den Häusern der Reichen begann Mangel zu herrschen, und man mußte um Brot anstehen. Ich wußte, daß die Gesichter meiner Dienstboten lang zu werden begannen, und es war erschreckend, welch ein Loch sie schon in meine Vorräte gemacht hatten. In der Tat: ich vermute, daß jeder Diener mich bestahl und sich heimlich seinen eigenen Vorrat anlegte.
[…]
Der Anfang vom Ende war in Sicht. Gewalt begann sich zu regen. Gesetz und Ordnung schwanden, und sie schwanden, wie ich gestehen muß, sowohl beim Mob wie in der Oberklasse. Nur die organisierten Arbeiter hielten die Ordnung noch völlig aufrecht. Sie konnten es sich leisten, sie hatten genug zu essen. Ich erinnere mich noch, wie ich eines Nachmittags Halstead und Brentwood in einer Ecke des Klubs miteinander flüstern sah. Sie ließen mich an dem Wagnis teilnehmen. Brentwoods Auto lief noch, und sie wollten auf den Kuhdiebstahl. Halstead hatte ein langes Schlachter- und ein Hackmesser. Wir erreichten das Weichbild der Stadt. Hier und dort grasten Kühe, aber sie wurden stets von ihren Besitzern gehütet. Wir fuhren weiter, dem Rande der Stadt nach Osten folgend, und bei den Hügeln in der Nähe von Hunters Point trafen wir eine Kuh, die von einem kleinen Mädchen gehütet wurde. Die Kuh hatte auch ein Kälbchen. Wir verschwendeten keine Zeit mit Verhandlungen. Das kleine Mädchen lief schreiend fort, während wir die Kuh schlachteten. Ich übergehe die Einzelheiten, denn sie sind nicht schön – wir waren die Arbeit nicht gewohnt, und wir machten es sehr ungeschickt.
[…]
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt brach die große Panik aus. Die Reichen ergriffen die Flucht, der Pöbel wurde angesteckt, und alles verließ in wilder Flucht die Stadt. General Folsom freute sich. Man schätzte, daß etwa 200 000 Menschen San Francisco verlassen hatten, und das Ernährungsproblem war entsprechend erleichtert. Ich entsinne mich noch recht gut dieses Tages. Am Morgen hatte ich ein Stückchen trockene Brotrinde gegessen. Den halben Nachmittag hatte ich um Brot angestanden, und bei Einbruch der Dunkelheit war ich, müde und elend, nach Hause zurückgekehrt, ohne etwas anderes als eine Handvoll Reis und ein Stückchen Schinken ergattert zu haben. An der Tür traf ich Brown. Seine Züge waren verfallen und bestürzt. Er berichtete, daß alle meine Dienstboten geflohen waren. Er allein war geblieben. Ich war von seiner Treue gerührt, und als ich erfuhr, daß er den ganzen Tag nichts gegessen hatte, teilte ich das bißchen, das ich hatte, mit ihm. Wir kochten die Hälfte des Reises und die Hälfte des Schinkens, teilten es ehrlich und sparten die andere Hälfte für den nächsten Morgen auf. Ich ging hungrig zu Bett und wälzte mich die ganze Nacht rastlos im Bett herum. Am nächsten Morgen sah ich, daß auch Brown mich verlassen, und noch schlimmer, daß er den Rest des Reises und Schinkens gestohlen hatte.
Es war eine trübselige Handvoll Männer, die diesen Morgen im Klub zusammenkamen. Bedienung gab es nicht mehr. Der letzte Diener hatte sich aus dem Staube gemacht. Ich bemerkte, daß das Silber fort war, und erfuhr, wo es hingekommen war. Ich glaube, daß die Dienerschaft es nur nicht mitgenommen hatte, weil die Klubmitglieder ihnen zuvorgekommen waren und es selbst getan hatten. Die Art, wie sie über das Silber disponierten, war ganz einfach. Im südlichen Teil der Market Street, in den Behausungen der I.W.W., hatten die Frauen der I.W.W. ihnen Essen dafür verabreicht. Ich ging wieder nach Hause. Ja, mein Silber war auch fort, außer einem schweren Wasserkruge. Den packte ich ein und trug ihn nach der Market Street.
Nach der Mahlzeit fühlte ich mich besser und kehrte in den Klub zurück, um zu hören, ob es etwas Neues gäbe. Hanover, Collins und Dakon wollten gerade aufbrechen. Sonst war niemand da, wie sie mir sagten. Sie forderten mich auf, sie zu begleiten. Wie sie sagten, waren sie im Begriff, die Stadt zu verlassen und zwar auf Dakons Pferden, und es war noch eines für mich übrig. Dakon hatte vier prächtige Kutschenpferde, die er retten wollte, denn General Folsom hatte ihn verstehen lassen, daß am nächsten Morgen alle Pferde, die noch in der Stadt waren, zu Ernährungszwecken beschlagnahmt werden sollten. Es waren nicht mehr viele Pferde übrig, denn Zehntausende waren in den ersten Tagen, als Heu und Hafer knapp zu werden begannen, aufs Land gebracht und losgelassen worden. Ich weiß noch, daß Birdall, der an großen Fuhrunternehmungen beteiligt war, dreihundert Rollwagenpferde losließ. Bei einem Durchschnittswert von 500 Dollar machte das 150 000 Dollar aus. Er hatte zuerst gehofft, die meisten der Pferde nach Beendigung des Streiks wiederzubekommen, aber er erhielt nicht ein einziges zurück. Sie wurden alle von den Flüchtlingen aus San Francisco aufgegessen. Übrigens hatte man auch schon angefangen, die Maultiere und Pferde der Armee zu schlachten.
Glücklicherweise hatte Dakon einen reichlichen Vorrat an Heu und Hafer in seinen Ställen. Es gelang uns, vier Sättel aufzutreiben, und wir fanden die Pferde in gutem Stande und munter, wenn sie auch nicht gewohnt waren, geritten zu werden. Ich erinnere mich noch an das San Francisco des großen Erdbebens, als wir durch die Straßen ritten, aber dies San Francisco war nichts gegen das jetzige gewesen. Keine Verheerung der Natur hatte dies verursacht, nur die Tyrannei der Gewerkschaften. Wir ritten durch den Union Square und die Theater-, Hotel- und Geschäftsgegenden. Die Straßen lagen verödet da. Hier und dort standen Automobile, die man verlassen hatte, wo sie versagt hatten, oder wo das Benzin ausgegangen war. Kein Lebenszeichen war zu spüren, wenn man nicht die Schutzleute und die Soldaten rechnet, die die Banken und öffentlichen Gebäude bewachten.
[…]
Ich hatte es wohl bemerkt, aber nicht darüber nachgedacht. Es war hohe Zeit, diese unglückliche Stadt zu verlassen. Zuletzt erreichten wir den San-Bruno-Weg, den wir in südlicher Richtung einschlugen. Ich hatte einen Landsitz in der Nähe von Menlo, und dahin wollten wir uns begeben. Bald aber entdeckten wir, daß das Land noch schlechter daran und noch gefährlicher war als die Stadt. Dort hielten die Soldaten und die I.W.W.-Leute Ordnung; aber auf dem Lande herrschte Anarchie. Zweihunderttausend Menschen hatten San Francisco verlassen, und zahlreiche Spuren zeigten, daß ihre Flucht dem Verheerungszuge eines Heuschreckenschwarmes geglichen hatte.
Alles war kahlgefressen. Es hatte Raub und Kampf gegeben. Hier und dort stießen wir auf Leichen am Wegrande und sahen die rauchgeschwärzten Ruinen von Bauernhäusern. Die Gehege waren niedergerissen, das Korn von der Menge niedergetrampelt. Alles Gemüse war von den ausgehungerten Horden aus den Beeten herausgerissen worden. Kühe und andere Haustiere waren geschlachtet. Und so sahen alle Wege aus, die von San Francisco fortführten. Hier und dort, abseits von den Wegen, verteidigten die Farmer ihren Besitz noch mit Büchsen und Revolvern. Als wir vorbeikamen, verscheuchten sie uns und weigerten sich, auch nur mit uns zu reden. Und alle diese Zerstörungen und Gewalttaten waren sowohl vom Pöbel wie von der Oberklasse begangen worden. Die I.W.W.-Leute waren mit ihren reichen Vorräten ruhig in der Stadt geblieben.
Schon bald erhielten wir auf unserem Ritt Beweise dafür, wie verzweifelt die Situation war. Rechts von uns hörten wir Schreien und Schießen. Die Kugeln pfiffen in gefährlicher Nähe vorbei. Es krachte im Gebüsch; dann setzte ein prachtvolles schwarzes Wagenpferd über den Weg und verschwand. Wir hatten kaum Zeit zu sehen, daß es blutete und lahmte. Es wurde von drei Soldaten verfolgt. Die Jagd verlor sich unter den Bäumen zur Linken. Wir konnten hören, wie die Soldaten sich gegenseitig zuriefen. Ein vierter Soldat humpelte von rechts auf den Weg, setzte sich auf einen Stein und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.
„Miliz“, flüsterte Dakon, „Deserteure.“
Der Mann grinste uns an und bat um ein Streichholz. Auf Dakons Frage, was es gebe, erzählte er uns, daß die Milizsoldaten desertiert seien. „Kein Proviant“, erklärte er. „Sie verfüttern alles an die Regulären.“ Wie wir auch von ihm erfuhren, waren die Militärgefangenen von Alcatraz Island freigelassen worden, weil man sie nicht mehr ernähren konnte.
Den Anblick, den wir jetzt hatten, werde ich nie im Leben vergessen. Er überraschte uns bei einer Wegbiegung. Über uns wölbten sich die Bäume. Der Sonnenschein sickerte durch die Zweige. Schmetterlinge flatterten umher, und von den Feldern ertönte das Singen der Lerchen. Und da stand er, ein mächtiger Tourenwagen. Um ihn her und in ihm lag eine Anzahl Leichen. Er erzählte seine eigene Geschichte. Seine Insassen waren von einer Pöbelhorde angegriffen und niedergemacht worden. Es mußte in den letzten vierundzwanzig Stunden geschehen sein. Kürzlich geöffnete Fleisch- und Fruchtkonserven erklärten den Grund des Angriffs. Dakon untersuchte die Leichen.
„Ich hab‘s mir gedacht“, berichtete er. „Ich bin auch schon mal in dem Wagen gefahren. Perriton – die ganze Familie. Wir müssen jetzt auf der Hut sein.“
[…]
Um ein Uhr erreichten wir Menlo, oder vielmehr die Stelle, wo die Stadt gestanden hatte, denn sie bestand nur noch aus Ruinen. Ueberall lagen Leichen. Geschäfts- und Villenviertel waren eingeäschert. Hier und dort stand noch eine Villa; aber man konnte nicht in ihre Nähe gelangen; kamen wir zu nahe, so wurde auf uns geschossen. Wir trafen eine Frau, die in den rauchenden Ruinen ihres Hauses herumstocherte. Der erste Angriff, erzählte sie uns, hatte auf die Geschäfte stattgefunden, und als sie erzählte, konnten wir uns ein Bild von dem rasenden, brüllenden, ausgehungerten Pöbel machen, der sich auf die Handvoll Städter gestürzt hatte. Millionäre und Arme hatten um die Lebensmittel gekämpft, zuerst Seite an Seite und dann, als sie sie bekommen hatten, gegeneinander. Palo Alto und die Stanford-Universität waren, wie wir später erfuhren, in ähnlicher Weise zerstört worden. Vor uns lag ein ödes, verwüstetes Land; und wir hielten es für ratsam, nach meinem Landsitz zu reiten. Er lag drei Meilen westlich, in die ersten sanften Hügel der Vorberge gebettet.
Als wir aber weiterritten, sahen wir, daß die Verwüstung nicht an die Hauptstraßen gebunden war. Die Vorhut der Flüchtigen hatte sich an die Wege gehalten und die Städte, auf die sie traf, geplündert; die Nachfolgenden hatten sich dagegen zerstreut und wie ein riesiger Besen das ganze Land reingefegt. Mein Haus war aus massivem Mauerwerk errichtet und mit Ziegeln gedeckt und hatte daher dem Feuer widerstanden, aber es war völlig ausgeplündert. Die Leiche des Gärtners fanden wir in der Windmühle, und um ihn lagen Patronenhülsen verstreut. Er schien sein Leben teuer verkauft zu haben. Von den beiden italienischen Arbeitern, der Wirtschafterin und ihrem Mann konnten wir dagegen keine Spur finden. Nichts Lebendiges war übriggeblieben. Die Kälber, die Füllen, Luxus- und Zuchtgeflügel, alles war fort. Die Küche und die Kamine, an denen der Mob gekocht hatte, waren in einem schönen Zustand, während viele Lagerfeuer draußen Zeugnis von der Menge ablegten, die sich hier vollgefressen und die Nacht verbracht hatte. Was sie nicht verzehrt hatten, war fortgeschleppt worden. Für uns war nicht ein Bissen übriggeblieben.
Wir warteten den Rest der Nacht vergebens auf Dakon, und am Morgen verscheuchten wir mit unsern Revolvern ein halbes Dutzend Marodeure. Dann schlachteten wir eines von Dakons Pferden und legten das Fleisch, das wir nicht gleich essen konnten, beiseite. Am Nachmittag machte Collins einen Spaziergang, kehrte aber nicht zurück. Das war der letzte Schlag für Hanover. Er wollte fliehen, gleichviel wohin, und ich konnte ihn nur mit der größten Mühe überreden, bis Anbruch des Tages zu warten. Ich selbst war überzeugt, daß das Ende des Generalstreiks nahe war, und entschlossen, nach San Francisco zurückzukehren. Wir brachen also gemeinsam am Morgen auf; Hanover ritt mit fünfzig Pfund Pferdefleisch, die er unter dem Sattel versteckt hatte, nach Süden, während ich, ähnlich beladen, die Richtung nach Norden einschlug. Der kleine Hanover kam richtig durch, und ich bin überzeugt, daß er bis zu seinem Lebensende unbedingt jeden mit der Erzählung seiner Abenteuer langweilen wird.
Ich ritt auf der Hauptstraße bis nach Belmont, als mir mein Pferdefleisch von drei Milizleuten weggenommen wurde. Die Situation war unverändert, wie sie sagten, nur daß es immer schlimmer wurde. Die I.W.W. hatte Vorräte in Hülle und Fülle versteckt und konnte noch monatelang aushalten. Es gelang mir, Baden zu erreichen, wo mir ein Dutzend Leute mein Pferd wegnahm. Zwei davon waren Schutzleute aus San Francisco, die übrigen reguläre Soldaten. Das war von übler Vorbedeutung. Die Situation war sicher aufs äußerste zugespitzt, wenn die Regulären schon zu desertieren begannen. Als ich meinen Weg zu Fuß fortsetzte, hatten sie schon Feuer gemacht, und das letzte von Dakons Pferden lag geschlachtet auf der Erde.
Ich hatte das Pech, mir den Fuß zu verstauchen und kam nicht weiter als bis nach Süd-San-Francisco. Dort lag ich die Nacht in einem Schuppen, vor Kälte zitternd und zugleich vor Hitze brennend. Zwei Tage lag ich dort, zu krank, um mich zu rühren, und am dritten schleppte ich mich schwankend und taumelnd auf einer improvisierten Krücke nach San Francisco. Daß ich schon seit drei Tagen keine Nahrung mehr über meine Lippen gebracht hatte, schwächte mich noch mehr. Es war ein Tag von bösen Träumen und Qualen. Wie im Traum kam ich an Hunderten von regulären Soldaten, die sich in der entgegengesetzten Richtung bewegten, und an vielen Schutzleuten mit ihren Familien vorüber, die sich zu gegenseitigem Schutz in größeren Trupps zusammengeschlossen hatten.
Als ich die Stadt erreicht hatte, entsann ich mich des Arbeiterhauses, in dem ich meinen silbernen Krug verhandelt hatte, und der Hunger trieb mich dorthin. Als ich hinkam, dämmerte es schon. Ich fand das Gäßchen und kroch die Hintertreppe hinauf, auf der ich zusammenbrach. Es gelang mir, mit der Krücke die Tür zu erreichen und dagegen zu stoßen. Dann muß ich wohl ohnmächtig geworden sein, denn als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in der Küche, mein Gesicht war ganz naß, und man hatte mir Whisky durch die Kehle gegossen. Würgend und hustend versuchte ich zu sprechen. Ich sagte, daß ich keine silbernen Krüge mehr hätte, aber es später vergüten würde, wenn sie mir nur etwas zu essen geben wollten. Aber die Frau unterbrach mich:
„Was, Sie Ärmster“, sagte sie, „haben Sie denn nicht gehört? Der Streik ist heute Nachmittag beendet worden. Natürlich werden wir Ihnen etwas zu essen geben.“
[…]
Das war das Ende des Generalstreiks. Ich habe nie Sehnsucht nach einem zweiten gehabt. Er war schlimmer als Krieg. Ein Generalstreik ist etwas Grausames und Unmoralisches, und das Hirn der Menschen sollte fähig sein, die Betriebsamkeit auf vernünftigere Art anzutreiben. Harrison ist noch mein Chauffeur. Es war ein Teil der Bedingungen der I.W.W., daß alle Mitglieder ihre alten Stellungen wiedererhielten. Brown kam nie wieder. Aber die andern Bedienten sind alle wieder bei mir. Ich brachte es nicht übers Herz, sie zu entlassen – die armen Teufel waren ja so im Druck, als sie mich mit meinen Lebensmitteln und meinem Silber verließen. Und jetzt kann ich sie gar nicht mehr entlassen. Sie sind alle der I.W.W. beigetreten. Der Tyrannei der organisierten Arbeiter ist menschlicher Kraft nicht gewachsen. Etwas muß geschehen – – – –.



Übersetzung: Erwin Magnus, Abgedruckt in Franz Jung (Hrsgb.): Jack London: ein Dichter der Arbeiterklasse. Wien: Verlag für Literatur und Politik, 1924, S. 114-139.
Transkription/HTML-Markierung: Thomas Schmidt für das Marxists’ Internet Archive.


1 Open-shop bezeichnet in Amerika die Möglichkeit für den Arbeitgeber, jeden, auch den Nichtorganisierten, Arbeiter einzustellen. Im Gegensatz dazu vertreten die Arbeiter das Prinzip des Closed-shop, demzufolge die Arbeitgeber gezwungen sein sollen, nur den Gewerkschaften angeschlossene Arbeiter zu nehmen. Open-shop und Closed-shop sind die Losungen in dem seit Jahrzehnten tobenden sozialen Kampf.
Der Übersetzer.
 



In dem Text sind Fotografien aus dem Zyklus „Das erste Abendmahl 1929 oder Auf unserem Hof alles gackert herum“ von Jaroslav Malík benutzt.




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Wer ist S.d.Ch? Eine Person mit vielen Interessen, aktiv in diversen Gebieten: In der Literatur, auf der Bühne, in der Musik und mit seinen Comics und Kollagen auch in der bildenden Kunst. In erster Linie aber Dichter und Dramatiker. Sein Charakter und seine Entschlossenheit machen ihn zum Einzelgänger. Sein Werk überschneidet sich nicht mit aktuellen Trends. Immer stellt er seine persönliche…
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offside - hanfverse
Die THC-Revue – Verschmähte Vergangenheit
Die THC-Revue – Verschmähte Vergangenheit
Ivan Mečl
Wir sind der fünfte Erdteil! Pítr Dragota und Viki Shock, Genialitätsfragmente (Fragmenty geniality), Mai/Juni 1997 Viki kam eigentlich vorbei, um mir Zeichnungen und Collagen zu zeigen. Nur so zur Ergänzung ließ er mich die im Samizdat (Selbstverlag) entstandene THC-Revue von Ende der Neunzigerjahre durchblättern. Als die mich begeisterte, erschrak er und sagte, dieses Schaffen sei ein…
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prize
To hen kai pán (Jindřich Chalupecký Prize Laureate 1998 Jiří Černický)
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mütter
Wer hat Angst vorm Muttersein?
Wer hat Angst vorm Muttersein?
Zuzana Štefková
Die Vermehrung von Definitionen des Begriffes „Mutter“ stellt zugleich einen Ort wachsender Unterdrückung wie auch der potenziellen Befreiung dar.1 Carol Stabile Man schrieb das Jahr 2003, im dichten Gesträuch des Waldes bei Kladno (Mittelböhmen) stand am Wegesrand eine Frau im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft. Passanten konnten ein Aufblitzen ihres sich wölbenden Bauchs erblicken,…
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