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Nick Land, Ein Experiment im Inhumanismus
Zeitschrift Umělec
Jahrgang 2012, 1
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Nick Land, Ein Experiment im Inhumanismus

Zeitschrift Umělec 2012/1

27.02.2013 13:40

Robin Mackay | profil | en cs de

Nick Land war ein britischer Philosoph, den es nicht mehr gibt, ohne dass er gestorben ist. Sein beinahe neurotischer Eifer für das Herummäkeln an Narben der Realität, hat manch einen hoffnungsvollen Akademiker zu einer obskuren Weise des Schaffens verleitet, die den Leser mit Originalität belästigt. Texte, die er zurückgelassen hat, empören, langweilen und treiben noch immer zuverlässig die Wissenschaftler dazu, sie als „bloße“ Literatur einzustufen und damit zu kastrieren.

Laut dem heutigen Nick Land gibt es die Person, welche die folgenden Texte schrieb, nicht mehr. Trotzdem ist es für jeden, der ihn kannte, schwierig, über sie zu sprechen, ohne sich an Land so zu erinnern, wie er damals war. Nicht, weil man Land zum Zentrum eines Personenkults machen möchte (etwas, das ihm selbst damals vorgeworfen wurde), sondern um hervorzuheben, dass diese Texte das Residuum einer Reihe von Experimenten sind. ‚Gedankenexperimente’, aber nicht von der Art, wie Philosophen sie aus ihren bequemen Armsesseln heraus betreiben: Der Land, der diese Texte schrieb, war einer der wenigen Denker, der bereit war, sich jenseits solcher kontemplativen Annehmlichkeiten vom Denken mitnehmen zu lassen; der sich im Namen der Philosophie in Gefahr begab – obwohl er im Laufe dieses Prozesses den Punkt erreichte, diesen altertümlichen Namen mitsamt seinen Traditionen abzulehnen.

Wie Iain Hamilton Grant (ein früherer Student Lands, mittlerweile selbst ein wichtiger Philosoph) sagt: ‚In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts redeten die Akademiker die ganze Zeit vom Außerhalb, doch niemand, traute sich dorthin. Land aber machte in beispielhaftem Kontrast dazu Experimente im Unbekannten, die für eine Philosophie, die im abstrahierenden Geheul post-politischer Kybernetik gefangen war, unausweichlich waren.’ Land umwarb das ‚Außerhalb’ der Philosophie und verband es mit anderen Disziplinen – von der Nanotechnologie bis zum Okkultismus, von der Informatik bis zur Anthropologie. Aber er suchte das ‚Außerhalb’ auf radikalere Weise, da diese interdisziplinäre Forschungsreise im Hinblick auf ein einziges Ziel unternommen wurde: dem anthropischen Konservatismus des ‚philosophischen Denkens’ zu entfliehen, das, selbst in den ‚gesunden Menschenverstand’ eingepropft, wiederum das Produkt evolutionärer Prozesse ist, deren Kontingenzen von der geologischen Geschichte des Planeten festgelegt wurden. Lands Kampf gegen das, was er das ‚Human Security System’1 nannte – die Bilanz dieses erdrückenden kosmischen Vermächtnisses der ‚Stratifizierung’, der Normalisierung und Begrenzung allen Denkens – machte eine unermüdliche Suche nach neuen Perspektiven erforderlich. Wie sonst wäre so ein unmöglicher Kampf gegen die Einkerkerung des Denkens in die kosmisch-reaktionären Formen des Sozialen, des Institutionellen, des Persönlichen und des Philosophischen durchzuführen?

 

Als ich 1992 an die Warwick University kam – ein verdrießlicher Betonbau, der inmitten der grauen, regnerischen Midlands Englands liegt – war ich ein unreifer und ängstlicher Teenager, der aber auch die Hoffnung hegte, dass die Philosophie ihm Zugang zu einer Art des ‚Außerhalb’ verschaffen würde – oder wenigstens ein intellektuelles Abenteuer wäre. Schon nach den ersten Wochen war ich jedoch von Enttäuschung und Abscheu vor der Realität des Wissenschaftsbetriebs überwältigt, und daher war es erleichternd, zumindest einen Dozenten zu haben, der endlich einmal etwas Sinnvolles zu sagen hatte: Stellt Euch das Leben wie eine offene Wunde vor, in der man herumstochert, um sich zu amüsieren. Oder: In der Philosophie geht es nur um eine Sache: Ärger zu machen. Land tolerierte es, dass ich rauchend und Kaffee trinkend in seinem Büro herumhing, während er (gewöhnlich hyperaufgeregt und zitternd von Aufputschmitteln) an seinem komischen, antiquierten Amstrad-Computer mit dem leuchtend grünen Bildschirm arbeitete und begierig die neuesten Erkenntnisse übertrug, die er aus der Molekularbiologie, der Nanotechnologie oder den Neurowissenschaften gewonnen hatte. Man konnte nicht anders, als von diesem Mann beeindruckt zu sein, dessen gesamtes Wesen in seiner Arbeit aufging; für den die Philosophie weder eine Sache des Arbeitsalltags, noch eine direkte, lebensbejahende Tätigkeit war; und der den lächerlich megalomanen Anspruch der Philosophie, das gesamte Wissen in einem gewaltigen spekulativen System zusammenzufassen, ernst nahm. Er konnte auf einzigartige Art und Weise seinen Studenten die konzeptuellen Quellen der Philosophiegeschichte eröffnen, so dass philosophisches Denken zwingend und konkret wirkte: ein Waffenlager zum ‚Ärger machen’, ein Werkzeugkasten zur Flucht vor allem Trostlosen, Hemmenden und Öden.

Bevor ich Land persönlich kennenlernte, hatte ich schon einiges durch das Geschwätz von Erstsemestern, die diverse Gerüchte stutzig gemacht hatten, von ihm gehört: Behauptete Land wirklich, dass er von den Toten zurückgekehrt war? Glaubte er wirklich, ein Androide zu sein, der aus der Zukunft in die Gegenwart gesandt worden war, um die menschliche Sicherheit zu beenden? Persönlich strafte er diese haarsträubenden Behauptungen Lügen (obwohl er beide tatsächlich schriftlich niedergelegt hatte), als durchweg höflicher und zuvorkommender Mensch, der vor allen Dingen immer bereit war, jeden in ein ernsthaftes Gespräch zu verwickeln. Er hatte sein philosophisches Lehrgeld bezahlt und konnte in Diskussionen jedem Professor standhalten; diese Diskussionen wurden jedoch oft zu Schmähreden, wenn Land wieder einmal gegen die Institution und ihren Konservatismus wetterte. Aber er zog es sowieso vor, seine Zeit mit den Studenten in der Campus-Bar zu verbringen, in der er immer die Drinks für alle bezahlte, Kette rauchte und angeregte (und, wann immer möglich, leidenschaftliche) Gespräche über jedes denkbare Thema führte.

Von dem Aspekt aus, ein nüchternes und solides Fundament seines Faches zu erhalten, war Land vielleicht nicht der beste Dozent – aber seine Vorlesungen kennzeichnete eine authentische Atmosphäre der Begeisterung, was viel wichtiger war – eher wie Deleuze an der Sorbonne 1968, als die öden Epistemologie-Seminare, die man an einer provinziellen britischen Universität in den 90ern über sich ergehen lassen musste. Sein Kurs trug nicht nur den pointierten Namen Aktuelle französische Philosophie – eine Aktualität, die ansonsten nicht in unserem Lehrplan existierte — Lands Unterricht zeichnete sich außerdem dadurch aus, dass er seinen Studenten immer von seinen laufenden Forschungen berichtete. Das war beispiellos: Philosophie, die wirklich gemacht wird, anstatt aus zweiter Hand interpretiert zu werden?! Land zog seine Zuhörer in einen spekulativen Strudel hinein, der Philosophie, Ökonomie, Literatur, Biologie, Technologie und Disziplinen, die noch gar keinen Namen hatten, vereinte – bis er sie mit einer überraschenden Behauptung oder einer gnomischen Erklärung wieder lahmlegte. Und während er sprach, wanderte er im Seminarraum herum, manchmal geistesabwesend die Stühle des Gemeinschaftsraums wie eine Bergziege erklimmend, manchmal aber auch wie eine übergroße Gottesanbeterin auf einem Stuhl kauernd.

Für Land fing alles mit Kant an – dessen ‚Kritik’ er als eine Art unbewusste Dramatisierung der Konfrontation des Sozialkonservatismus mit der zersetzenden Macht des Kapitals las – und ging mit den wilden Auswüchsen kantischer Kritik, wie sie von Nietzsche, Schopenhauer und Bataille, dem diesbezüglich das Problematisieren und ‚Ärger machen’ wichtiger war als Ordnung, entwickelt worden war, weiter. Er war sowohl in der heideggerschen Philosophie als auch im dekonstruktiven Denken sehr bewandert, neigte aber später dazu, beide Ansätze abzulehnen, obwohl ihre Grundannahmen weiterhin in seinen Arbeiten zu finden waren. Seine wichtigste Inspiration war jedoch Deleuzes und Guattaris ambitionierte ‚Universalgeschichte der Kontingenz’, Kapitalismus und Schizophrenie, die er ihrer französisch-philosophischen, politischen Achtundsechziger-Matrix entziehen wollte. Land zufolge war dieses Werk konzeptuell so aufgeladen, dass es seine eigenen, immer noch zu traditionell ‚politischen’ Bestrebungen aufsprengen konnte.

Bereits seine frühen Arbeiten zeigten philosophische Brillanz und eine energetische Art der Zwecksetzung (wenn nicht Ungeduld) in Bezug auf diese philosophischen Quellen. Aber ab einem gewissen Punkt Mitte der 90er Jahre wirkte es so, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, der Land weg von jedem bekannten Stromkreis philosophischer Analyse steuerte und eine neue Energie durch seine Schriften jagte, die deren Form, Stil und Inhalt veränderte – und die drei eigentlich ununterscheidbar machte. Er verschmolz immer fremdartigere Elemente mit seiner philosophischen Beweisführung, die sich mehr und mehr bei den extravaganteren Vertretern des Poststrukturalismus bediente (Deleuze und Guattari, Lyotards ‚Libidinöse Ökonomie’) und ein komplett neues Genre der ‚Theorie-Fiktion’ entstehen ließ. Durch diese neue Form entfachte Land auf wirkungsvolle Weise das wieder, was er als die grundlegenden Interessen des Heideggerianismus, Strukturalismus und Poststrukturalismus ansah: die Inszenierung eines ‚Ausbruchs’ aus der Geschichte des westlichen Denkens. Dieses erneute Bestreben war auch notwendig, denn diese philosophischen Bewegungen hatten – sich selbst zum Trotz – ihren aufkeimenden Antihumanismus zurück in die behaglichen Hände einer institutionell sanktionierten Priesterschaft gegeben – diesem geschätzten, kontemplativen, de-libidinisierten frankophilen Kult der ‚Kontinentalphilosophie’, der an den englischsprachigen Universitäten in den 90er Jahren seinen Siegeszug antrat.

Lands Recherche nach einer anderen Form des Denkens nahm daher die Form eines Experimentierens mit dem Schreiben an; doch gleichzeitig ging es auch über das Schreiben hinaus. Die Suche nach einem ‚Signal’, das nicht nur die abstoßend narzisstische Reflektion des Human Security Systems darstellen würde, erforderte die komplette Nichtbeachtung der normativen Methode. Land suchte nicht in einer endlosen und internen Kritik philosophischer Texte nach Kommunikationskanälen mit dem ‚Außerhalb’, sondern in der Popkultur: in den Empfindsamkeiten der ersten Generation, die von Technologie umgeben aufgewachsen war; in den Cyberpunk-Extrapolationen von Autoren wie William Gibson, die die ‚Neuprogrammierung dieser Generation beobachtet hatten; in den dystopischen Erzählungen von Filmen wie Terminator, Bladerunner und Videodrome; und in den rhythmischen Neuformatierungen des Körpers in der Tanzkultur und der hybriden, zerstückelten Antisprache der digitalisierten Geräusche, die sie anheizten (besonders Jungle, der erst Mitte der 90er aufkam). Land sah in diesen Praktiken Thanatos – den Todestrieb, das unbekannte Außerhalb –, der sich geschickt durch den Eros in den Menschen einschleicht. Die ungezügelte Produktion neuer Marken erotischer Abenteuer im Kapitalismus leitete eine Transformation des Menschen ein, die die Fesseln seiner (kulturellen, familiären und schließlich biologischen) Vergangenheit aufsprengte und ihm neue, anorganische Ausschüttungen des Affekts eröffnete. Verglichen mit dem Bekannten – den Schichten organischer Redundanz, unter denen ‚der Mensch’ begraben war – mussten diese Unbekanntheiten bedenkenlos bejaht werden. Und das philosophische Denken hatte sich außerdem mit dem Eros zu verbünden, wenn es sich mit diesen neuen Möglichkeiten auseinandersetzen wollte. Statt einfach nur über diese Dinge zu schreiben, forderte Land konsequenterweise, die Kräfte der Entmenschlichung, die sie mobilisierten, freizusetzen und sie in der Form ‚experimenteller Mikrokulturen’ zu destillieren: das Annullieren der Sprache durch den Kapitalismus in neuen Praktiken des Schreibens, Sprechens und Denkens zu intensivieren, aber auch, den Körper wieder mit seinen ‚molekularen’ Unterströmungen zu verbinden und so die körperliche und stimmliche Verfassung aufzulockern, die ihn ins Reich der Signifikation eingeschlossen hatte.2

Mit diesem Ansatz verzichtete Land nicht nur auf den Respekt seines akademischen Umfelds, sondern verlor auch mehr als einmal das Vertrauen seiner Unterstützer, da er jedes mögliche Mittel nutzte, sich durch die sedimentierten Schichten normativen menschlichen Verhaltens zu bohren. Es kam zu merkwürdigen Szenen: Ein Seminar über Tausend Plateaus, in dem eine Gruppe verblüffter Absolventen dazu angehalten wurde, die Kapitelüberschriften des Buches zu ‚lesen’, indem sie diese in Akronyme verwandelten, die daraufhin als Vektoren eines Diagramms auf einer QWERTY-Tastatur (‚Qwertopology’)3 dargestellt wurden; ein dreiwöchiges Experiment, in dem er sich weigerte, in der ersten Person zu sprechen, und sich stattdessen auf die kollektive Einheit ‚Cur’ bezog (was den harten Kern der Teilnehmer von Aktuelle französische Philosophie einbezog, die die Vorlesungen zu einem andauernden beweglichen Seminar ausweiteten); und, was sich am stärksten eingeprägt hat, eine Präsentation auf der Virtual Futures-Konferenz 1996: In dieser Gemeinschaftsarbeit mit dem Künstlerkollektiv Orphan Drift, unter dem Namen ‚DogHead SurGeri’4 und durch einen eigenen Jungle-Soundtrack komplettiert, lag Land – anstatt einen Vortrag zu halten – hinter der Bühne flach auf dem Boden (ein ‚Schlangen-Werden’, das die erste Stufe der körperlichen Umschichtung bildet) und krächzte mysteriöse Beschwörungsformeln, die mit Ausschnitten aus Artauds Anstaltsgedichten durchsetzt waren. In dieser delirierenden Telegraphie der Stimme schien sich ‚Bedeutung’ als solche in reine phonetische Materie aufzulösen, mit den zerschnittenen Beats zu verschmelzen und direkt auf das Unterbewusstsein einzuwirken. Als Land in seiner merkwürdigen, abgewürgten Stimme anfing zu reden (vielleicht dieser ‚absurd hohe ... Tonfall ..., den historische Dämonisten als ‚silbrig’ beschrieben haben, von denen er später angibt, verspottet worden zu sein)5, begann das verdutzte Publikum zu kichern; die dämonische Stimme wankte leicht, bis Lands Sendungsbewusstsein seine vorübergehende Befangenheit überwand; und als die ‚Aufführung’ fortgesetzt wurde, verstummten die Zuhörer und schauten sich gegenseitig betreten an, so als ob sie versehentlich auf einer Beerdigung gelandet seien. Land hielt Beschämung für nur eine der rudimentären Hemmungen, die abgebaut werden mussten, um das Unbekannte erforschen zu können – im Gegensatz zu den Zwängen akademischer Domestizierung, die Normalität herstellten, indem sie ein Gefühl von Unzulänglichkeit und Scham vor den Meistern, vor dem Bauwerk dessen, was noch zu lernen ist, förderten.

 

Vielleicht ist es eine Folge dieser maximal weit ausgedehnten Vorstellung von Philosophie, dass nur wenige meiner damaligen Kommilitonen akademische Positionen innehaben (und dies sind meist geringfügige Beschäftigungen oder Stellen an Kunstakademien, statt an universitären Philosophie-Instituten). Andererseits sind Romanschriftsteller (Hari Kunzru, James Flint), Musiker (Kode9, einer der Stammväter des Dubstep) und Autoren wie Mark Fisher (K-Punk-Blogger, Verfasser von Kapitalistischer Realismus ohne Alternative? 6) darunter. Andere haben Land von der Ferne aus aufgespürt, wie der iranische Schriftsteller Reza Negarestani, der ihn im Internet ausfindig machte und eine sehr lange Online-Konversation mit ihm führte, woraus das außergewöhnliche Buch Cyclonopedia7 entstand.

Die Geschehnisse in Warwick zogen damals auch Interessierte an, die nicht zur Studierendenschaft gehörten: der renommierte Klangkünstler und DJ Russell Haswell erinnert sich daran, dass er durch Gerüchte über die merkwürdigen Ideen von Land und anderen, die im nahen Coventry kursierten, angezogen wurde. Auch die mittlerweile weltbekannten Künstler Jake und Dinos Chapman entdeckten Lands Arbeiten; 1996 beauftragten sie ihn, einen Text für den Katalog ihrer ersten großen Ausstellung im ICA in London zu verfassen. Ein Druck von ihnen (verun)ziert jetzt das Cover von Fanged Noumena.

Mit der Einstellung von Sadie Plant (Autorin von The Most Radical Gesture, einer Geschichte der Situationistischen Internationalen, sowie dem ‚cyberfeministischen’ Handbuch Zeros and Ones8) in Warwick bekamen Lands Experimente 1995 zeitweise eine institutionelle Basis in der Cybernetic Culture Research Unit (CCRU), einer studentengeleiteten Forschungsgruppe, die einen unklaren Status innehatte und von der das Institut für Philosophie nach Plants recht zügigem Weggang behauptete, dass es sie nie gegeben hätte9. Die CCRU organisierte sowohl in, als auch außerhalb der Universität Veranstaltungen und Interventionen – ‚Virotechniken’, ‚Schwarm-Maschinen’, ‚Afrozukunftsvisionen’ –, in denen neben Musik, Kunst und Performance auch Theorie miteinbezogen wurde, dies aber immer mit dem Rückgrat einer grundsätzlich ‚landschen’ Kombination konzeptioneller Präzision mit experimenteller Arbeitsweise. Im Eigenverlag veröffentlichten sie Abstract Culture, eine vielseitige Heftreihe, die das Musikmagazin The Wire als „Fluss konzeptioneller Störung, in dem unvorhergesehene Erkenntnisse wie fremdartige Schnappschüsse einer bekannten Welt aufblitzen“ beschrieb. Ein Heft der Abstract Culture-Reihe („swarms“) beinhaltete Lands klassischen Text „Meltdown“ („Zusammenbruch“, auch: „Kernschmelze“) mit seiner Beschwörung apokalyptischer planetarer Techno-Singularität, dessen dunkles, antizipatives Vergnügen eine nihilistische Replik auf den aufsteigenden kalifonischen Cyber-Optimismus des Wired-Magazins war.

Land, der nun immer öfter behauptete, von diversen ‚Wesen’ besessen zu sein – Cur, Vauung, Can Sah – kam zur CCRU, indem er eine Reihe quasi-lovecraftscher Mythologien oder ‚Hyperstitionen’ (‚Überglauben’) entwickelte, darunter auch eine fiktive Personifizierung des CCRU-Kollektivs in der Form des Kryptographie-Professors Daniel Barker. Von Barker, einem Abkömmling des Tausend Plateaus-Professors Challenger (der wiederum eine ‚hyperstitionale’ Referenz auf eine Figur Conan Doyles ist), hieß es, er habe die ‚Kosmische Theorie des Geotraumas’entwickelt, die Freuds Theorie des Traumas mit einer synkretistischen Perspektive auf die Naturgeschichte des Planeten verbindet. Als Entwurf eines fiktiven spekulativen Systems bedient sich die ‚Geotraumatik’ sowohl der Geologie und mikrobiellen Entwicklungsgeschichte, als auch der menschlichen Biologie und Vokalisierung, um die Geschichte der Erde als Reihe in sie eingenisteter Traumata, deren Symptom die menschliche Subjektivität ist, neu zu interpretieren. Barker wollte die Genealogie Nietzsches mit Deleuze/Guattaris Stratoanalyse und Informationstheorie kreuzen, um diesen kosmischen Schmerz zu ‚entziffern’: das Schaffen einer schizoanalytischen Geokryptographie, um die ödipale Psychoanalyse zu ersetzen.

In Lands Arbeiten dieser Zeit verbinden sich seine antihumanistischen Spekulationen mit seiner Freude an Wortspielen und einer erneuten Würdigung der anthropologischen, mythologischen und psychoanalytischen Quellen von Kapitalismus und Schizophrenie. Es machte ihm Freude, mit dem CCRU-Kollektiv zu ‚verschmelzen’, das zweifellos eine ‚Mikrokultur’ war. Ihre nicht zuzuordnenden, undurchsichtigen Schriften, die von merkwürdigen, unmenschlichen Wesen, Personen des ‚Überglaubens’ und synkretistischen Pantheons erzählen, sind auf einzigartige Weise fesselnd und verstörend: es wirkt, als wäre die Gruppe im Kollektiv auf bislang unentdeckte Reiche voll bizarrer Archetypen gestoßen. Mit Erfolg verwischten sie die Grenze zwischen dem Realen und dem, was sie ‚Überglauben’ nannten: Fiktionen, die sich durch kollektive Praxis zur Realität machen.

Schließlich löste sich Land jedoch vom CCRU-Kollektiv, da er für all diese intellektuellen Hybridisierungen und mikrokulturellen Unternehmungen in einem Denken und einer Praktik, die von Deleuze und Guattari eher vage in Tausend Plateaus als ‚nomadisches Zählen’ beschrieben worden war, eine konzentrierte, schematische Form fand. Land zufolge brachte die Digitaltechnik bei Zahlen eine Seite ans Licht, die sie vollkommen von den Machtstrukturen der Bedeutung und Signifikation abzog, die aus der Sprache ein Gefängnis für das Denken machten; zog die Zahlen sogar aus den geschichteten Bereichen der Mathematik auf eine reine, flache Ebene immanenter Materialität, die nur von ‚Ticks’ bevölkert wurde. Land glaubte, dass die ‚in silico’10-Beschleunigung des planetarischen Experiments des Kapitals, die menschliche Kultur auf diese Tick-Zahlen ‚aufzupfropfen’, um erstere auseinanderzunehmen, ihm ermöglichen würde, das zu vollenden, worauf die Dekonstruktion in ihren endlosen Zyklen philosophischen Kitzels nur hindeuten konnte: Es würde die in Sprache und Bedeutung institutionalisierte Macht auflösen und einen zuverlässigen Kommunikationsweg mit etwas Unbekanntem eröffnen – eine rein materielle Dispersion, die nicht durch Modelle aus der Vergangenheit aufbereitet wurde.

Immer öfter fand man Land, der so wenig wie nur möglich schlief (zu diesem Zeitpunkt lebte er in seinem Büro), dabei vor, wie er intensive ‚mechanomische’ Forschung betrieb, was beinhaltete, bis tief in die Nacht immer wieder Symbole auf dem grünen Bildschirm seines altmodischen Rechners durcheinander zu mischen. Es schien, als sei er von einer romantischen Idee der Flucht durch kollektives libidinisiertes Handeln zu einer kalten, größtenteils unproduktiven abstrakten Praktik gekommen, die im Alleingang verfolgt wurde. Man könnte allerdings auch sagen, dass er zu einer Art Poesie zurückgekehrt war – eine Poesie jedoch, von der aller Ausdruck und jegliche Bedeutung abgezogen worden sind. Und trotzdem ist es ein Zeichen dessen, was Mark Fisher Lands ‚waghalsige Integrität’ nannte, dass er, nachdem er einmal seine Problematik auf diesen kleinsten Kern reduziert hatte, sich selbst vollkommen dafür aufgab. Noch immer gab er mit Freude seine neuesten numerischen Erkenntnisse denen preis, die noch zuhörten; doch sie fanden ausnahmslos keine Beachtung.

Um eines klarzustellen: In jedem normativen, klinischen oder sozialen Sinn des Wortes war Land ganz einfach ‚verrückt’ geworden. Nach dieser Zeit schreckte er nicht davor zurück, diesen Prozess minutiös zu dokumentieren, als wäre es ein gescheitertes Experiment11. Für ihn war die Degeneration seines ‚Durchbruchs’ in einen ‚Zusammenbruch’ nichts weiter als der endgültige und erniedrigende Beweis der Unfähigkeit des Menschen, seinem ‚Kopfgefängnis’ des eigenen Selbst zu entfliehen. Zum Jammer von Land war es nun unmöglich zu sagen, ob seine spekulativen Erleuchtungen tatsächlich (wie er auf der Höhe seines Deliriums geglaubt hatte) ein aufblitzender Zugang zum Transzendenten gewesen waren – oder nur die traurigen Störungen einer Psyche, die bis an die lächerlichen Grenzen ihrer Toleranz getrieben worden war. Das Experiment war vorbei.

 

Als ich Land bezüglich der Neuveröffentlichung seiner Schriften kontaktierte, hatte er nichts dagegen, dem aber auch nichts hinzuzufügen: „Es ist ein ganz anderes Leben; ich habe dazu nichts zu sagen – ich erinnere mich nicht einmal an die Hälfte dieser Sachen, die ich geschrieben haben soll ... Ich will mein älteres Werk aber auch nicht aus der Retrospektive heraus verdammen – ich glaube, es ist am besten, sich davon zurückzuziehen. Es gehört in die Umklammerung der Krallen des untoten Amphetamin-Gotts.“

Land hatte in seiner kurzen Karriere, die ein Ende fand, als er in den späten 90ern aus Warwick ‚zurückgezogen’ wurde, ein Buch veröffentlicht. The Thirst for Annihilation12, ein Buch über Georges Bataille, dass man besser als ein Buch mit Bataille beschreiben könnte, erschien 1992. Nachdem er einen Großteil des ersten Kapitels dafür aufgewandt hat, die wissenschaftliche Fachliteratur wegen ihrer Ängstlichkeit herunterzumachen, beginnt Land, seine persönliche ‚innere Erfahrung’  mit Batailles zerfleischendem Denken zu kommunizieren, aufzuzeichnen. Durch das ganze Buch hindurch kann man beobachten, wie sich philosophische Analyse zeitweise in Poesie, in Selbstverachtung und in atheistische Hasstiraden auflöst. In gewissen Kreisen ist Thirst immer noch ein sehr geschätztes Buch; für einige, die auf der Suche nach leidenschaftlicher, grenzüberschreitender Literatur darauf stoßen, ist es sogar eine Art Talisman. Es ist auf jeden Fall ein beeindruckendes, einzigartiges Buch – aber viele von uns hatten das Gefühl, dass es weder die Breite noch den Ideenreichtum hat, die Lands Arbeit von der Mitte bis in die späten 90er auszeichneten. Fanged Noumena brachte die verschiedenen Schriften dieser Periode endlich zusammen, wodurch zum ersten Mal die elliptische Flugbahn seines Denkens kartiert und dessen philosophische Bedeutung gewürdigt werden konnte. Als ich zusammen mit Ray Brassier (ebenfalls ein früherer Student Lands, ein eindringlicher und origineller Philosoph – sowie jemand, der das ‚peinliche’ Erbe des Einflusses von Land niemals verleugnet hat) die Einführung schrieb, fiel mir auf, wie stark Lands Charisma und Ansehen – und seine Neigung, die Philosophie ohne Einschränkung bei jeder Gelegenheit abzuqualifizieren und seine Feinde mit Übertreibungen zu ködern – jegliche systematische philosophische Beurteilung seiner Arbeit unterbunden hatte. Wie bereits oben erwähnt, mag sein Werk den größten Einfluss in anderen Sphären gehabt haben, doch man darf nicht vergessen, dass dieser Einfluss letztendlich in Lands durchdringender und origineller Art, neu zu denken, wie man ‚Philosophie macht’, verwurzelt ist.

Dieser junge Dozent, der in einer der wohl konservativsten akademischen Institutionen arbeitete, sprach bereits Mitte der 90er mit Nachdruck Themen an, die zu jener Zeit zweifellos unkonventionell waren, nun aber heißer Diskussionsstoff sind: ob Biotechnologie, radikaler Islamismus, Internetsucht oder der ökonomische Aufstieg Chinas: alle haben sie ihren Auftritt in Fanged Noumena – in Texten, die zu einer Zeit geschrieben wurden, als Lands Kollegen (bestenfalls) noch von Poesie und Malerei oder Präsenz und Geschichte der Metaphysik faselten.

Zu einer Zeit, als die ‚Kontinental-
philosophie’ begann, in diverse institutionelle Splittergruppen zu zerfallen, von denen jede ihre eigenen Hohepriester und ihre eigenen umfangreichen Bibeln, Initiationsriten und Liturgien hatte, erschloss uns Land neue Möglichkeiten. Er zeigte uns einen Weg, die Geschichte der Philosophie so zu lesen, dass sie leidenschaftlich, kommunikativ, verbindend und lebendig wurde. Natürlich gab Lands letztendliches Scheitern dem System die Gelegenheit, einzuschreiten, die Wunde zu schließen und damit faktisch jede Spur dieses anderen Weges auszulöschen – der aber jetzt von einer neuen Generation Denker wiederentdeckt wird, die genug von der Einkerkerung der Philosophie ‚im Text’ haben und zur Frage des ‚Denkens des Außerhalb’ zurückgekommen sind.

Lands kompromissloses Werk war – und bleibt – immer auch polarisierend. Für Linksgerichtete ist sein rücksichtsloser Standpunkt schwer verdaulich – das Abfeiern des Kapitalismus für seine Macht, Traditionen, Hierarchien und Organisationen einfach niederzureißen. Doch dadurch bietet er eine erfrischende Alternative zu einer frommen und naiven humanistischen Ethik genau wie zur voluntaristischen Politik des sagenhaften ‚Ereignisses’, mit dem Badiou und andere in den letzten Jahren hausieren gegangen sind. Andererseits missbilligen aber auch Rechtsgerichtete Lands Unverantwortlichkeit und sein Entlarven der Vortäuschung, dass der Vektor des Kapitalismus konstitutiv mit irgendeinem positiven menschlichem Programm verknüpft wäre.

Land, der mittlerweile als Journalist in Shanghai arbeitet (in ‚Neo-China’, wie er damals schrieb, als dessen futuristische Skyline noch nicht mehr als eine fieberhafte Erwartung seinerseits war), schreibt gelegentlich noch Online-Kommentare, die in einer einzigartigen Mischung aus journalistischer und spekulativer Schreibweise formuliert sind13 und immer noch sein besonderes Talent zeigen, die Oberfläche der modernen Welt auf direkte und informierte Weise zu thematisieren, ohne auf die philosophische Ambition zu verzichten, eine ‚Universalgeschichte’ dieses globalen Wahnsinns konstruieren zu wollen.

 

Eine von Lands denkwürdigeren Thesen besagt, dass durch den positiven Feedback-Prozess, der von der Artifizialisierung der Erde durch den Kapitalismus verursacht wird, die Intensität dieses Prozesses in immer weiter verminderten Perioden verdoppelt wird:

„Zusammenlaufend in der terrestrischen Zusammenbruchssingularität, beschleunigt sich die Auslauf-Kultur durch ihre digitaltechnisch erhitzte adaptive Landschaft und durchläuft Kompressionsschwellen, die zu einer intensiv logistischen Kurve genormt sind: 1500, 1756,1884, 1948, 1980, 1996, 2004, 2008, 2010, 2011 …

Nichts Menschliches schafft es aus der nahen Zukunft heraus.

[...]

Die Müll-Zeit läuft ab.

Kann das, was dich spielt, es ins zweite Level schaffen?

 (‘Meltdown’)14

Für Land waren solche theoretischen Thesen auch Apparate zur Erregung, Geräte, mit denen man verschmelzen und die planetarische Intensivierung beschleunigen konnte, die letztendlich dem ‚Körper ohne Organe’ ermöglichen würde, seine menschliche Haut abzustoßen. Wenn die Philosophie dadurch zu einer Gattung des Hype (oder der ‚Hyperstition’, dem Neologismus der CCRU zufolge) wird, haben Lands Kritiker (damals wie heute) dann das Recht zu behaupten, dass seine Prognose von der passiven Akzeptanz einer ‚neokonservativen’ Agenda letztendlich ununterscheidbar ist – dass seine theoretische Befürwortung der ‚Beschleunigung’ des kapitalistischen Prozesses in der Praxis einfach nur die Erhaltung kapitalistischer Machtstrukturen, und nicht ihre Demontage (ob nun revolutionär oder reformatorisch), gutheißt?

Wahr ist, dass sich Lands Versuche, den intensiven Brennpunkt des planetarischen Prozesses durch den Anschluss konzeptuellen Denkens an libidinisierende kulturelle Energie zu erreichen, immer in der Balance zwischen einer Romantik der Aufhebung und dem fragwürdigen Wunsch, sich mit den ‚aufregenden’ und ‚intensiven’ Phänomenen des Kapitalismus zu identifizieren, befanden. Irgendwann tat Land sogar Deleuzes und Guattaris ‚vorsichtige’ Einteilung des Kapitalismus in eine ‚gute’, umschichtende oder deterritorialisierende Seite und die ‚schlechten’ Mechanismen der Reterritorialisierung als zu konservativ ab. In Namen eines unübertragbaren Hasses auf die Fesseln des Menschen hat er vielleicht eine pauschale Kapitulation vor den neuen Mächten (allzumenschlich) riskiert, die sich der Erde bemächtigen, sobald die alten Machtstrukturen niedergerissen sind – und die zu ihren eigenen, letztendlich banalen Zwecken aus jedem Grundreflex des Homo sapiens einen Nutzen ziehen.

Doch wenn man diesen Standpunkt vertritt, lässt man die wichtigsten Aspekte in Lands Denken außer Acht. Seine Häresie war zweigeteilt: sie bestand nicht nur in dem Versuch, das Schreiben unmittelbar mit den Prozessen, die beschrieben werden, zu ‚verschmelzen’, sondern auch in seinem Einsatz, den tatsächlichen Prozess der heimtückischen Machtübernahme des Kapitals über den Menschen (und das in der Philosophie zu findende Vermächtnis dieses Prozesses) zu denken – und darin, die lachhafte Unfähigkeit des Menschen angesichts dieses Prozesses einzugestehen. In dieser Hinsicht wurde er, trotz einer neueren Welle des Wunschdenkens, noch nicht ‚widerlegt’. Sein Werk stellt immer noch akut – in einer Vielzahl von Formen – die Herausforderung, das heutige Leben auf diesem Planeten zu denken, dar: Ein Planet, der von etwas, das außerhalb persönlicher oder kollektiver menschlicher Intention liegt, von der Zukunft aus gesteuert wird, und von dem wir uns nicht mehr vormachen können, dass es irgendetwas mit Vernunft oder Fortschritt zu tun hätte.

 

 Aus dem Englischen von Christina Borkenhagen.



 

1 “menschliches Sicherheitssystem”, Anm. d. Ü.

2 Siehe  ‘Barker Speaks’, Fanged Noumena, S. 493-505.

3 Anm. d. Ü.: QWERTY sind die ersten 5 Buchstaben, von links oben gesehen, auf englischen Tastaturen.

4 ‘Katasonix’, Fanged Noumena, 481-91.

5 ‘A Dirty Joke’, Fanged Noumena, 632.

6 Hamburg: VSA, 2011.

7 Melbourne: re.press, 2008.

8 dt.: Nullen und Einsen, Berlin: Berlin Verlag, 1998.

9 Über CCRU, siehe Simon Reynolds Text ‘Renegade Academia’: http://energyflashbysimonreynolds.blogspot.com/2009/11/renegade-academia-cybernetic-culture.html

10 computergestützte Simulation, Anm. d. Ü.

11 Siehe ‚A Dirty Joke’, Fanged Noumena, S. 629-34.

12 London: Routledge.

13 http://www.thatsmags.com/shanghai/news-features/urban-future-blog.

14(‚Meltdown’), Fanged Noumena, S. 44






27.02.2013 13:40

Kommentar

Proto | 04.01.2016 00:07
"disturbing"

he'd probably like that.
Furoa | 26.02.2015 22:10
agree with David! [2]

His neoreactionary works is really disturbing.
pa | 23.01.2015 00:41
agree with David!
David | 19.07.2013 01:30
Would love to see an update or extension of this piece that takes into some account of NL's recent spate of writings and self-positioning as a "neoreactionary" at his new blog <a target=_blank href="http://www.xenosystems.net/">Outside In</a>.
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04.02.2020 10:17
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S.d.Ch, Einzelgängertum und Randkultur  (Die Generation der 1970 Geborenen)
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Josef Jindrák
Wer ist S.d.Ch? Eine Person mit vielen Interessen, aktiv in diversen Gebieten: In der Literatur, auf der Bühne, in der Musik und mit seinen Comics und Kollagen auch in der bildenden Kunst. In erster Linie aber Dichter und Dramatiker. Sein Charakter und seine Entschlossenheit machen ihn zum Einzelgänger. Sein Werk überschneidet sich nicht mit aktuellen Trends. Immer stellt er seine persönliche…
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Die THC-Revue – Verschmähte Vergangenheit
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Ivan Mečl
Wir sind der fünfte Erdteil! Pítr Dragota und Viki Shock, Genialitätsfragmente (Fragmenty geniality), Mai/Juni 1997 Viki kam eigentlich vorbei, um mir Zeichnungen und Collagen zu zeigen. Nur so zur Ergänzung ließ er mich die im Samizdat (Selbstverlag) entstandene THC-Revue von Ende der Neunzigerjahre durchblättern. Als die mich begeisterte, erschrak er und sagte, dieses Schaffen sei ein…
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To hen kai pán (Jindřich Chalupecký Prize Laureate 1998 Jiří Černický)
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Wer hat Angst vorm Muttersein?
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Zuzana Štefková
Die Vermehrung von Definitionen des Begriffes „Mutter“ stellt zugleich einen Ort wachsender Unterdrückung wie auch der potenziellen Befreiung dar.1 Carol Stabile Man schrieb das Jahr 2003, im dichten Gesträuch des Waldes bei Kladno (Mittelböhmen) stand am Wegesrand eine Frau im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft. Passanten konnten ein Aufblitzen ihres sich wölbenden Bauchs erblicken,…
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